Das Projekt „Meerwert – Helau“ der Hochschule Mainz ist ein interaktiver Fastnachtswagen, der auf die Verschmutzung der Meere und Gewässer durch Plastikmüll aufmerksam macht.
Der Wagen, gestaltet als riesiger Oktopus aus recyceltem Plastik, dient als mobile Pfandsammelstelle. Zuschauer konnten ihre Plastikflaschen abgeben, die Menge der gesammelten Flaschen wird auf LED-Bildschirmen angezeigt und die Einnahmen werden an die Organisation KRAKE e.V. in Köln gespendet, die Müll aus Gewässern entfernen.
Das Projekt setzt auf Nachhaltigkeit: Der Wagen wird durch Muskelkraft bewegt, besteht zu 80 % aus recycelten Materialien und verzichtet auf Konfetti und Bonbons. Es ist ein kreatives Beispiel dafür, wie Umweltbewusstsein und Fastnachtstradition kombiniert werden können.
Das Grundgerüst des Wagens bildete ein vorhandener Aufbau der Hochschule, welcher bereits mehrfach als transportable und vielfältige Aktions-/Werbefläche für andere Zwecke genutzt wurde. Nach einer Phase der Ideen Sammlung setzte sich der Grundgedanke auf Plastik in Gewässern aufmerksam zu machen und einen interaktiven Wagen zu entwickeln. Doch gleich zu Anfang wurde die Herausforderung erkannt, die entsprechenden Werkstoffe für Wagenbau
und Kostüme zu besorgen. Man arbeitete mit einem namhaften Hersteller von Büromobiliar zusammen, der den Studierenden Wertstoffe und Plastikreste aus der Produktion und Verpackung zur Verfügung stellte. Das Grundmaterial war also gefunden.
Für die Entwicklung und den Bau wurde im Innenhof der Hochschule am Standort Holzstraße ein Zelt aufgebaut. Dort wurden die verschiedenen Materialien getestet und Ideen entwickelt, wie diese verwertet werden können. Die unterschiedlichen Materialien haben unterschiedlich reagiert und gehalten. Schlussendlich wurden die Wertstoffe für die Kostüme als Bahnen gepresst und für die Haut des Oktopus verflochten. Reste und weitere Materialien wurden später als Füllmaterial verwendet. Der Anspruch bzw. die Herausforderung bestand darin, Material zu verwenden, das den Oktopus so leicht wie möglich bleiben ließ. Für Farbakzente wurden Aufrufe gestartet und in verschiedenen Aktionen gesammelt, um unterschiedliche bunte Materialien für die Stoffe zu bekommen. Es wurden z.B. benutzte Einweghandschuhe und Obstnetze verwendet.
Für Unterstützer:innen wurden besondere Orden entwickelt, die aus Faserresten hergestellt wurden. Als Emblem war natürlich der Oktopus in den Fastnachts-Farben blau, rot, weiß und gelb abgebildet. Bevor der Wagen aber zum Rosenmontagszug durfte, musste er eine TÜV Prüfung bekommen, die er erfolgreich bestand. Die eindrucksvollen Bilder sind in der Präsentation zum Projekt zu sehen. Reinschauen lohnt sich also!

Als Startnummer 108 am 3.4. beim Rosenmontagszug

Mit der Startnummer 108 startete die Gruppe dann am 03. April im Mainzer Rosenmontagsumzug mit dem Wagen, der durch ein Fahrradtandem von 13 Personen bewegt wurde. Die Gruppe hat direkt Pfandflaschen von den Zuschauern und aus der Umgebung eingesammelt und in den Wagen gegeben. Zuvor wurden zusätzlich verschiedene Drop-Off Punkte organisiert, wo ebenfalls Faschen abgegeben werden konnten. Aber der Wagen hat noch auf weitere nachhaltige Konzepte gesetzt. Zum Beispiel wurden keine Süßigkeiten geworfen oder ausgegeben und anstatt Konfetti zu werfen, hat der Oktopus mit Seifenblasenmaschinen bunte und einzigartige Highlights gesetzt.

1.162 Flaschen gesammelt und 444 € für Krake e.V. Köln

Insgesamt konnten 1.162 Flaschen gesammelt und 444 € erzielt werden, die an die Krake e.V. in Köln übergeben wurden.
Im LUX auf der Ludwigstraße https://lux.hs-mainz.de/ findet vom 03. bis 20. September 2025 eine Ausstellung zu dem Projekt statt, wo auch der Oktopus ausgestellt sein wird. Im Nachgang gibt es bereits Ideen, die wir als Sauber Sach´ teilweise initiiert haben. Z. B. könnte der Oktopus im Umwelt-Bildungs-Zentrum der KAW in Mainz-Weisenau ausgestellt werden.

Die Idee entstand aus unserem Gespräch mit der KAW. Weitere Ideen sind die Weiternutzung von verschiedenen Gruppen bei zukünftigen Rosenmontagsumzügen.